Beschreibung
Die Digitalisierung des Zivilverfahrensrechts ist eine Thematik, die Wissenschaft und Praxis seit vielen Jahren begleitet und die durch die Corona-Pandemie erheblich an Schwung gewonnen hat. Die Vorteile digitaler Verfahren liegen auf der Hand. Nicht nur lassen sich Gerichtsverhandlungen mit Blick auf die Anforderungen des Gesundheitsschutzes sicherer durchführen als in Präsenz, auch sparen digitale Verfahren sehr viel Geld und Zeit – und sie können u.U. auch dazu beitragen, den Zugang zum Recht zu erleichtern.
Die Göttinger Kolloquien zur Digitalisierung des Zivilverfahrensrechts (Freitagskolloquien) wollen einen Beitrag zur laufenden Reformdiskussion leisten. Dabei werden wir nicht nur die nationale Perspektive einnehmen, sondern auch grenzüberschreitende Zivilverfahren betrachten.
Die Ergebnisse werden in einem open access erscheinenden Tagungsband festgehalten.
Veranstaltet werden die Kolloquien von Professor Dr. Philipp Reuß, Institut für Privat- und Prozeßrecht der Universität Göttingen in Zusammenarbeit mit RiAG Benedikt Windau (zpoblog.de).
Aktuelles Semesterprogramm

24. November 2022 17:00 - 19:30 Uhr
Neue Wege im Elektronischen Rechtsverkehr
Dozenten:
Dr. Jakob Horn, LL.M. (Harvard), Humboldt Universität zu Berlin
Isabelle Biallaß , RiAG Essen, Mitglied des Vorstands des Deutschen EDV-Gerichtstags
Kurzbeschreibung:
Achtung: Aufgrund dringender persönlicher Gründe findet die Veranstaltung nicht am 11. November statt, sondern musste nochmals verschoben werden auf Donnerstag, den 24. November 2022 ab 17:00 Uhr.
Mit der Pflicht zur Nutzung des elektronischen Rechtsverkehrs ab dem 01.01.2022 hat dieser erheblich an Bedeutung gewonnen. Zugleich zeigt sich, dass die schlichte digitale Nachbildung analoger Abläufe in vielen Fällen nicht zweckmäßig ist, beispielsweise bei umfangreichen Beweismitteln oder in der Kommunikation mit nicht-professionellen Beteiligen. Daher wollen wir mit einem hochkarätig besetzten Panel aus Richterschaft und Anwaltschaft Alternativen zur gegenwärtigen Ausgestaltung des elektronischen Rechtsverkehrs erörtern.

20. Januar 2023 17:00 - 19:30 Uhr
Elektronisches Basisdokument
Dozenten:
Dr. Bettina Mielke, Vorsitzende Ri'inOLG Nürnberg
Prof. Dr. Volker Römermann, RÖMERMANN RECHTSANWÄLTE AG
PD Dr. Martin Zwickel, Universität Erlangen
Kurzbeschreibung:
Im ersten Kolloquium der Göttinger Kolloquien zur Digitalisierung des Zivilverfahrensrechts im neuen Wintersemester 2022/23 werden wir uns mit den Themen Elektronisches Basisdokument und Strukturiertes Parteivorbringen im digitalen Zivilprozess beschäftigen. Seit langem wird in der Zivilprozessrechtswissenschaft über die Einführung einer Pflicht der Parteien, ihren Vortrag zum tatsächlichen und rechtlichen Vorbringen stärker zu strukturieren, diskutiert. Die Diskussion hat mit dem Vorschlag der Arbeitsgruppe „Modernisierung des Zivilprozesses“, ein Elektronisches Basisdokument einzuführen, wieder erheblich an Schwung gewonnen.

17. Februar 2023 17:00 - 19:30 Uhr
KI bei der richterlichen Entscheidungsfindung
Dozenten:
Gesine Irskens, Ri'inLG Hannover/ Referatsteilleiterin im IT-Referat des Nds. Justizministeriums
Jan Spoenle, RiOLG Stuttgart
Dr. Lydia Wolff, Rechtsreferendarin im OLG Bezirk Hamm
Kurzbeschreibung:
Die Ziviljustiz steht in Betracht der steigenden Zahl von Massenverfahren und zunehmendem Fachkräftemangel in den nächsten Jahren vor enormen Herausforderungen. Ein Baustein, um die Gerichte auf diese Herausforderungen vorzubereiten und zukunftsfest zu machen, soll der Einsatz von künstlicher Intelligenz bei der Entscheidungsfindung sein. In der gleichnamigen Veranstaltung am 17. Februar 2023 wollen wir anknüpfend an unser Kolloquium zum Thema Robo Judge im Wintersemester 2020/21 die rechtlichen und tatsächlichen Anforderungen an den Einsatz von Algorithmen in der Justiz untersuchen.

3. März 2023 17:00 - 19:30 Uhr
Herausforderungen der Prozessrechtsdigitalisierung
Dozenten:
Prof. Dr. Dres. h.c. Burkhard Hess, Max-Planck-Institut Luxemburg
Dr. Gregor Vollkommer, OLG München
Dr. Christina-Maria Leeb, Zivilrichterin am Amtsgericht Passau
Kurzbeschreibung:
In unserem letzten Kolloquium im Wintersemester 2022/23 werden wir uns mit den Herausforderungen der Prozessrechtsdigitalisierung aus praktischer und wissenschaftlicher Sicht beschäftigen. Wir freuen uns, mit Dr. Christina-Maria Leeb, Zivilrichterin am Amtsgericht Passau, Prof. Dr. Dres. h.c. Burkhard Hess, Direktor am Max-Planck-Instituts Luxemburg für Internationales, Europäisches und Regulatorisches Verfahrensrecht und Dr. Gregor Vollkommer, Richter am OLG München große Expertise aus den Bereichen des nationalen und internationalen Zivilverfahrensrechts sowie des Rechts der Digitalisierung und Legal Tech für das Kolloquium gewonnen zu haben.
Semesterprogramm als PDF

Sommersemester 2023
- Rahmenbedingungen für eine (voll-) digitale Videoverhandlung
- Möglichkeiten und Grenzen der Beweiserhebung in der (voll-) digitalen Videoverhandlung

Wintersemester 2022 / 2023
- Elektronisches Basisdokument
- KI bei der richterlichen Entscheidungsfindung
- Herausforderungen der Prozessrechtsdigitalisierung

Sommersemester 2022
- Warum Digitalisierung?
- Digitalisierungsaspekte der neuen EuBVO und EuZVO
- Neue Wege im Elektronischen Rechtsverkehr

Wintersemester 2021 / 2022
- Robo Judge
- Digitalisierung bei Massenverfahren
- Digitale Betreuten- und zu Betreuendenanhörung

Sommersemester 2021
- Digitale Verhandlung
- Digitalisierung des Internat. Zivilverfahrensrechts
- Beschleunigtes Online-Verfahren
- Elektronischer Rechtsverkehr und Bürgerzugang
Tagungsbände
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